Seltene Erden setzen Leonardo unter Druck

China nutzt seine globale Vormachtstellung im Bereich der Seltenen Erden (SE) aktuell als strategisches geopolitisches Instrument, indem es seine Exportkontrollen massiv verschärft hat, insbesondere seit Ende 2024 und Anfang 2025. Diese neuen Vorschriften unterstellen wichtige Seltene Erden (vor allem schwere SE wie Dysprosium und Terbium) sowie daraus hergestellte Hochleistungsmagnete einer obligatorischen Ausfuhrlizenzierung. Für Abnehmer in der Rüstungs- und Hochtechnologieindustrie, wie beispielsweise den Konzern Leonardo, bedeutet dies konkret, dass detaillierte Angaben zum Endverwendungszweck und Endnutzer gemacht werden müssen. Dies führt zu massiven Lieferverzögerungen und Unsicherheiten entlang der globalen Wertschöpfungsketten, da Peking potenziell militärische Endanwendungen blockieren oder erschweren kann, um politischen Druck auf westliche Staaten und deren Verteidigungsindustrie auszuüben.

Leonardo und die seltenen Erden

Die strategische Bedeutung der Seltenen Erden für den Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Leonardo S.p.A. kann nicht genug betont werden, da sie die technologische und militärische Souveränität Europas direkt beeinflusst.

Hier ist eine detaillierte Darstellung der Rolle der Seltenen Erden und der aktuellen Entwicklungen:


 

Die Strategische Rolle der Seltenen Erden für Leonardo

 

Seltene Erden (SE) sind für Leonardo als globalen Anbieter von Verteidigungs- und Sicherheitssystemen unverzichtbar, da sie kritische Leistungseigenschaften in Schlüsselprodukten ermöglichen:

Leonardo-Geschäftsbereich Rolle der Seltenen Erden (SE) Konkrete SE-Anwendung
Verteidigungselektronik & Radar Ermöglichung von Miniaturisierung, hoher Leistung und Effizienz. * Hochleistungsmagnete (Neodym, Samarium-Kobalt) in Antennen, Sensoren und Aktuatoren von Radarsystemen.
Lenkflugkörper & Raketentechnik Gewährleistung von extremer Präzision und Steuerbarkeit. * Magnete in Steuerungssystemen und Zielerfassungseinheiten. * Yttrium in Lasertechnologien.
Luft- und Raumfahrt Reduzierung des Gewichts und Verbesserung der Hitzebeständigkeit. * SE-Legierungen in leichten, hochbelastbaren Flugzeug- und Hubschrauberteilen (Turbinen).
Tarnkappentechnik Beitrag zur elektronischen Kriegsführung und Schutz. * Spezialbeschichtungen und -materialien in Systemen der elektronischen Kampfführung (EW).

Fazit: Ohne Seltene Erden würden moderne Waffensysteme an Leistung, Präzision und Effizienz verlieren. Sie sind das „Rückgrat“ der Hochtechnologie im Verteidigungsbereich.

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Aktuelle Entwicklung: Chinas strategische Exportkontrollen

 

Die größte Bedrohung und damit die stärkste Form von Druck auf Unternehmen wie Leonardo ergibt sich aus der geopolitischen Abhängigkeit von China. Die jüngste Entwicklung verschärft diese Situation drastisch:

 

1. Verschärfte Exportkontrollen (Seit 2024/2025)

 

China, das fast 90 % der globalen Raffineriekapazitäten kontrolliert, nutzt seine Rohstoffmacht zunehmend als geopolitisches Instrument:

  • Lizenzen für Militär-Technologie: China hat die Exportkontrollen massiv ausgeweitet und unterliegt nun eine Reihe von strategisch wichtigen Seltenen Erden (insbesondere die schweren Seltenen Erden wie Dysprosium und Terbium) sowie fertige Permanentmagnete der Lizenzpflicht.
  • „End-Use“-Prüfung: Die neuen Vorschriften verlangen detaillierte Angaben zum Endverwendungszweck (End-Use) und zum Endnutzer (End-User). Bei Produkten mit militärischer Endverwendung (was bei Leonardo fast immer der Fall ist) ist die Wahrscheinlichkeit von Verzögerungen oder sogar Verweigerungen der Ausfuhrgenehmigung hoch.
  • Betroffene Materialien: Die Kontrollen betreffen direkt die für Leonardo kritischen Materialien, wie die in Hochleistungsmagneten verwendeten Legierungen (z.B. NdFeB mit Dysprosium/Terbium und Samarium-Kobalt).

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2. Auswirkungen auf europäische Rüstungsunternehmen

 

Diese Politik hat unmittelbare Konsequenzen:

  • Lieferunsicherheit: Die Lizenzpflicht führt zu massiven Lieferverzögerungen und Unsicherheit in den Wertschöpfungsketten, was die Planbarkeit von Großprojekten bei Leonardo gefährdet.
  • Steigende Kosten: Die Verknappung und die erhöhte Komplexität der Beschaffung treiben die Rohstoff- und Komponentenpreise in die Höhe.
  • Gefährdung der Einsatzfähigkeit: Mittel- bis langfristig könnten Engpässe die Entwicklung und Produktion zentraler Verteidigungsplattformen, an denen Leonardo beteiligt ist (z.B. Radarsysteme, Lenkflugkörper), gefährden und damit die strategische Autonomie Europas untergraben.

 

3. Die Reaktion Europas (CRMA)

 

Als direkte Reaktion auf die wachsende Abhängigkeit und die chinesische Machtpolitik hat die Europäische Union den Critical Raw Materials Act (CRMA) verabschiedet (seit Mai 2024), um den Druck zu mindern:

  • Ziele bis 2030: Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 mindestens 10 % ihres Verbrauchs an strategischen Rohstoffen (wie Seltene Erden) innerhalb der EU abzubauen und 40 % zu verarbeiten.
  • Diversifizierung: Die CRMA zielt darauf ab, dass höchstens 65 % des Bedarfs an strategischen Rohstoffen aus einem einzigen Drittland stammen.
  • Bevorratung und Partnerschaften: Zudem werden Initiativen zum gemeinsamen Einkauf und zur Anlage strategischer Notvorräte sowie der Aufbau neuer Partnerschaften mit Ländern außerhalb Chinas vorangetrieben (z.B. in Schweden und Finnland werden neue Seltene-Erden-Vorkommen erschlossen).

Für Leonardo bedeutet dies, dass der Druck auf das Unternehmen, alternative und resilientere Lieferketten zu schaffen, massiv gestiegen ist und die Rohstoffsicherheit zu einem entscheidenden Faktor für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit geworden ist.