Renk-Aktie extrem schwach, das sind die Gründe!

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich hatte Ihnen ja den Kauf der Aktie von Renk am 20. Februar empfohlen, sobald die Aktie die Marke von 30,50 Euro erreicht. (https://xundo.info/renk-kursziel-51-euro-wenn-der-rebound-kommt/). Kurz danach folgte ein wahrer Sturmlauf, der mein anfängliches Kursziel von 51 Euro „hinwegfegte“. In der Spitze lief die Aktie bis auf 85 Euro, um dann eine noch laufende Konsolidierung einzuleiten. Mittlerweile notiert die Aktie bei rund 63 Euro, was nach der Empfehlung immer noch mehr als 100% sind.

Höchste Zeit für ein Update und die Klärung der Frage, warum das Papier aktuell schwach ist:

Die Gründe für den Kursrückgang

Die Aktie von Renk, einem Spezialisten für militärische Fahrzeuggetriebe und andere Antriebstechnologien, hat in letzter Zeit deutliche Kursrückgänge erlebt, obwohl das Unternehmen von der erhöhten Nachfrage im Rüstungssektor profitiert. Hier sind die Hauptgründe für diesen Abverkauf:


 

1. Überhitzung und Gewinnmitnahmen nach starker Rallye

 

  • Phänomenale Kursentwicklung: Renk war nach seinem Börsengang im Februar 2024 und vor allem durch den Ukraine-Krieg und die allgemeine Aufrüstungsstimmung extrem stark gestiegen. Die Aktie galt als einer der Top-Profiteure des „Rüstungs-Booms“.
  • Überhitzter Markt: Diese schnelle und massive Kurssteigerung führte zu einer „Überhitzung“ der Aktie. Viele Anleger sahen die Bewertung als zu hoch an.
  • Gewinnmitnahmen: Nach einer solch beeindruckenden Rally ist es ein ganz normales Marktphänomen, dass Anleger ihre Gewinne realisieren. Diese Gewinnmitnahmen üben dann starken Verkaufsdruck auf den Kurs aus. Dies ist einer der primären Gründe für den jüngsten Rückgang.

 

2. Hohe Bewertung und begrenzte Fantasie bei Analysten

 

  • Ambitioniertes KGV: Analysten weisen darauf hin, dass Renk mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2026 von über 44 (und 2025 von 28) „durchaus ambitioniert“ bewertet ist. Solche hohen Bewertungen erfordern ein extrem starkes und langfristiges Wachstum, um sie zu rechtfertigen.
  • Kaum weiteres Kurspotenzial: Obwohl die Mehrzahl der Analysten die Aktie weiterhin zum „Aufstocken“ empfehlen, sehen viele von ihnen kaum noch Kurspotenzial nach oben. Das bedeutet, die Kursziele der Analysten sind oft schon erreicht oder sogar überschritten worden. Wenn die „Luft dünn wird“ und Analysten keine signifikanten Steigerungen mehr prognostizieren, schwindet der Kaufanreiz.
  • Fehlende Rüstungselektronik-Aktivitäten: Einige Experten monieren, dass es Renk an Aktivitäten im Rüstungselektronik-Bereich mangelt, was im Vergleich zu Konkurrenten wie Hensoldt als Nachteil angesehen werden könnte.

 

3. Psychologische und markttechnische Faktoren

 

  • Waffenruhe-Gerüchte oder Entspannungssignale: Gelegentliche Spekulationen oder Meldungen über potenzielle Waffenruhen (z.B. im Ukraine-Krieg oder Nahost-Konflikt) oder eine allgemeine Entspannung der geopolitischen Lage können kurzfristig zu Verkäufen in Rüstungswerten führen, da Anleger befürchten, dass die Nachfrage nachlässt.
  • Allgemeine Schwäche im Rüstungssektor: Renk ist Teil eines Sektors, der anfällig für gemeinsame Bewegungen ist. Wenn andere Rüstungsaktien wie Rheinmetall oder Hensoldt unter Druck geraten, zieht Renk oft mit nach unten.
  • Psychologisch kritische Signale: Wie von Analysten beschrieben, ist es ein „psychologisch kritisches Signal“, wenn ein deutlicher Kursanstieg an einem Tag am nächsten Tag wieder komplett verloren wird. Dies deutet auf Unsicherheit und Schwäche hin.
  • Volatilität bei Kleinanlegern: Bei Aktien, die stark im Fokus von Kleinanlegern stehen, kann es zu erhöhter Volatilität kommen. Panikverkäufe oder schnelle Gewinnmitnahmen verstärken Kursbewegungen.

 

4. Fundamentale Entwicklung (trotz starker Zahlen)

 

  • Starker Auftragseingang und Umsatz: Es ist wichtig zu betonen, dass die fundamentalen Zahlen von Renk eigentlich sehr gut aussehen. Der Auftragseingang (im GJ 2024 um 13 % auf 1,4 Mrd. Euro gestiegen) und der Auftragsbestand sind auf Rekordniveau. Auch der Umsatz und das bereinigte EBIT sind stark gewachsen.
  • Dennoch Kursrückgang: Der Umstand, dass die Aktie trotz dieser positiven fundamentalen Nachrichten fällt, zeigt, dass die genannten Faktoren der Überbewertung und Gewinnmitnahmen aktuell dominieren. Der Markt hat diese guten Nachrichten bereits eingepreist, und es fehlt an neuen, noch besseren Impulsen, um den Kurs weiter zu treiben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rückgang der Renk-Aktie hauptsächlich auf technische Faktoren wie Gewinnmitnahmen nach einer enormen Rallye und eine als hoch empfundene Bewertung zurückzuführen ist, auch wenn die fundamentalen Aussichten für das Unternehmen weiterhin positiv sind.