TKMS: Der neue Rüstungsstar trotzt dem Kursdämpfer
Ein neuer Rüstungsstar ist geboren – und sorgt sofort für Gesprächsstoff am Finanzmarkt! Die Abspaltung von thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) vom Mutterkonzern thyssenkrupp ist ein Manöver, das die Erwartungen an der Börse weit übertroffen hat. Die junge Börsengeschichte der TKMS-Aktie begann mit einem Paukenschlag, als der Kurs deutlich über dem anvisierten Startpreis von 60 Euro notierte. Doch die jüngsten Kurskorrekturen – die TKMS-Aktie schloss am Mittwoch mit einem kräftigen Abschlag – zeigen: Nach dem ersten Freudentaumel kehrt die Nüchternheit der Analysten zurück.
Warum TKMS der „Marinechampion“ ist
TKMS ist nicht irgendein Neuling, sondern der unangefochtene „deutsche Marinechampion“. Das Unternehmen hat sich als Weltmarktführer im Bau nicht-nuklearer U-Boote und moderner Fregatten etabliert. Die TKMS-Aktie, die nach dem Spin-off ihren eigenen Weg geht, profitierte massiv vom gestiegenen Interesse an Rüstungstiteln. Anleger sahen hier von Anfang an eine klare, fokussierte Investitionsstory im wachsenden Verteidigungsmarkt. Diese Neupositionierung als reiner Rüstungstitel verschafft TKMS die nötige Flexibilität am Kapitalmarkt, um zukünftige Akquisitionen zu stemmen und das Wachstum zu finanzieren.
TKMS-Auftragsbücher als Garant für Stabilität
Die optimistische Grundstimmung für TKMS hat eine solide Basis: Das Unternehmen sitzt auf einem beeindruckenden Auftragsbestand von 18,6 Milliarden Euro. Dieses gigantische Volumen sichert die Auslastung der Werften bis weit in die 2040er-Jahre hinein und liefert eine außergewöhnliche Planungssicherheit. Das Management von TKMS blickt daher optimistisch in die Zukunft, angetrieben durch Großprojekte wie die Entwicklung der F127-Fregatten für die Bundeswehr und wichtige Verhandlungen über U-Boot-Projekte in Indien und Kanada. Angesichts der prognostizierten Verdopplung der NATO- und EU-Beschaffungsetats bis 2030 erscheinen die eigenen Wachstumsziele des Unternehmens sogar als vorsichtig.
Deutsche Bank bremst die TKMS-Rally
Trotz dieser rosigen Aussichten am Horizont erhält der Börsenneuling nun eine erste Dämpfung. Die größte Ernüchterung lieferte die Deutsche Bank Research. Die Analysten nahmen die Coverage für die TKMS-Aktie mit einer „Hold“-Empfehlung und einem knappen Kursziel von 75 Euro auf. Analyst Sriram Krishnan argumentiert, dass alle positiven Faktoren – von den vollen Auftragsbüchern bis zum Verteidigungsboom – im aktuellen Kurs bereits eingepreist seien. Einfach ausgedrückt: Das Potenzial für einen weiteren Kurssprung scheint aus Sicht der Deutschen Bank bereits erschöpft, zumal der Kurs am Donnerstag weiter bei rund 71,70 Euro notierte.
Fazit zur TKMS-Aktie
Die Einschätzung der Deutschen Bank ist kein Einzelfall. Auch Experten von Bernstein Research und der Citigroup äußerten sich bereits zuvor zurückhaltend zu den Kursaussichten der TKMS-Aktie. Diese breite „Halten“-Empfehlung inmitten einer so positiven Geschäftsentwicklung sollte Investoren zu denken geben. Sie signalisiert, dass TKMS fundamental zwar stark ist, aber die Bewertung des Marktes bereits sehr ambitioniert erscheint. Anleger, die auf eine kurzfristige Kursrakete gehofft hatten, müssen sich nun auf eine Konsolidierungsphase einstellen, auch wenn die langfristige Story des deutschen Marinechampions TKMS intakt bleibt.
